Wahlverwandtschaften
„Wahlverwandtschaften“ lässt die Werke von fünf Künstlerpersönlichkeiten in einen visuellen Dialog über die Aussagekraft von Bildern treten. Die Verknüpfungen von Malerei, Fotografie und digitalen Medien reagieren in und zwischen den Bildern: Den Auswirkungen hiervon spüren die KünstlerInnen nach und fragen unterschwellig immer wieder nach der Herkunft und Erscheinung der Bildmotive. Die künstlerischen Arbeiten beziehen sich sämtlich auf die Präsenz und Macht des Bildes als Vermittler von Werten, Idealen oder Ansichten.
Bildnerisch treten die Werke sehr unterschiedlich auf – alle sind jedoch figurativ und besitzen hohe sinnliche Präsenz. Sie zeigen Parallelen in der Umsetzung und ergänzen sich facettenreich, wobei sie die tradierten Erwartungen an ein Bild in verschiedener Weise unterlaufen. Mit Fotografie als Konzept, Inszenierung oder Installation untersuchen Simone Demandt, Esther Teichmann und Julia Ziegler die individuelle, durch den persönlichen Erfahrungsspeicher geprägte, Wahrnehmung von Bildern. Margret Eicher und Florian Merkel präsentieren mit digital generierter Tapisserie bzw. Acrylmalerei und Video eine kultursoziologische Analyse des Bildes und seiner Funktion in der Gegenwart.
Ausgangspunkt aller Positionen ist die Analyse von Bildern und deren Referenzen in Medien wie Werbung, Bildberichterstattung und Kunst sowie unserem individuellen geistigen Bilderschatz. Wir haben es also mit einem Wiederaufgreifen und Umformulieren von existierenden Bildvorlagen oder inneren Bildern zu tun.
Im Zusammenspiel der unterschiedlichen Herangehensweisen der künstlerischen Formulierungen entstehen ungeahnte Bezugspunkte. Diese ergeben einen inspirierenden Austausch zur nachhaltigen Wirkung von Bildern und der persönlichen Standortsuche.
„Wahlverwandtschaften“ ist eine Ausstellung, die von Margret Eicher ersonnen und von ihr gemeinsam mit Thomas Schirmböck kuratiert wurde. Wir freuen uns über diesen Impuls, steht er doch stellvertretend für die Mannheimer Künstlerschaft und deren leidenschaftlichen Einsatz für die neue Stadtgalerie.