Text-Bild-Konzepte.
Milovan Markovic, Pavel Pepperstein,
Viktor Pivovarov, Jenny Watson

Markovic Witness - Between Her Legs
Markovic Witness - Between Her Legs

Die Stadtgalerie Mannheim zeigt vom 3. Februar bis 25. März 2011 in S 4, 17 die Ausstellung „Text-Bild-Konzepte. Milovan Markovic, Pavel Pepperstein, Viktor Pivovarov, Jenny Watson“. 
Die vier international bedeutenden Künstler stellen in der Stadtgalerie das erste Mal gemeinsam aus. 
Die Ausstellungseröffnung findet am 2. Februar um 19 Uhr statt.

Die Ausstellung „Text-Bild-Konzepte” zeigt vier zeitgenössische Positionen der konzeptuellen Malerei. Im Vordergrund der gezeigten Arbeiten steht die außergewöhnliche Kombination von Text und Bild. In den Arbeiten der Künstler sind Malerei und Sprache gleichbedeutend. Weder illustriert die Malerei einen Text, noch dient der Text als Beschreibung der Malerei. Im Gegenteil: Häufig stehen Text und Bild im Konflikt. Sie existieren unabhängig voneinander und eröffnen jeweils eigene Bedeutungsfelder. Einflüsse kommen sowohl aus der Konzeptkunst, als auch aus der klassischen Malerei.

Milovan Markovic ist der wichtigste zeitgenössische Maler Serbiens und lebt und arbeitet in Berlin und Belgrad. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus der aktuellen Serie des Künstler, den „Barcode Paintings“. Die „Barcode Paintings“ sind auf den ersten Blick abstrakte Bilder, die aus bunten Streifen bestehen. Die Streifen stellen sich jedoch als kodierter Text, eben Strichcodes, heraus: erotische Zitate aus „La vie sexuelle de Catherine M.“ der französischen Kunstwissenschaftlerin Catherine Millet.

Pavel Pepperstein ist einer der maßgeblichen zeitgenössischen Künstler Russlands. Er wuchs im Umfeld der Moskauer Konzeptualisten auf und gründete in den 80er Jahren die Gruppe „Inspection Medical Hermeneutics“. Die Ausstellung zeig Bilder aus seiner Serie „Suprematist Studies of the Greek Myths“, in denen er Szenen aus der griechischen Mythologie mit den Formen und Farben der suprematistischen Künstler darstellt. Die Malerei verbindet somit figurative und abstrakte Elemente.

Viktor Pivovarov ist neben Ilja Kabakow einer der entscheidenden Vertreter des Moskauer Konzeptualismus. Er entwickelte in den 70er Jahren zusammen mit Kabakow das Künstleralbum, das absurde und oft kritische Zeichnungen mit Texten verbindet. Die Ausstellung zeigt das Album „Not such Big Ideas“. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert am Ende des Fortschritts und der Künstler meint, alle großen Ideen seien schon verwirklicht. Also stellt er in seinem Album auch die nicht ganz so großen Ideen zur Disposition: witzige und verrückte Ideen und ganz häufig Ideen, die absolut große Ideen sind.

Jenny Watson ist die wichtigste konzeptuelle Malerin Australiens. Sie kombiniert in ihren Arbeiten Text, Bild und oft auch reale Gegenstände. Die Künstlerin arbeitet viel mit autobiografischen Text- und Bildfragmenten. Bild und Text ergänzen sich zu einer kompletten Erzählung, wobei sie oft nicht zur Deckung kommen. Wenn die Bilder autobiografisch verstanden werden, dann lässt sich eine Diskrepanz zwischen Erinnerung und Realität feststellen. Autobiografie bleibt also immer im Spannungsfeld zwischen lückenhafter Erinnerung und fiktiver Ergänzung.

Künstler der Ausstellung: